Darstellung von Fluthöhen durch Schriftzeichen im alten Ägypten [Picture: Von Ochmann-HH - Selbst fotografiert, CC BY 2.5, Link]
Je intensiver ich mich mit dem Ursprung der Zahlen befasse, desto größer ist meine Faszination. Dies fängt damit an, dass wir eine seltsame Ignoranz pflegen: Abgesehen vom Hinweis auf römische Zahlen, ist wenig Wissen über den Ursprung der Zahlen verbreitet. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie sehr Zahlen heute unser Leben bestimmen und prägen. Zahlen scheinen für uns das Normalste der Welt zu sein. Folgerichtig ist es für uns nur sehr schwer vorstellbar, wie ein Leben ohne Zahl aussieht.
Wenig behandelt und jung
Wir neigen dazu zu glauben, dass es Zahlen immer gegeben hat und dass Menschen Zahlen immer so verwendet haben, wie wir sie heute verwenden. Diese Gemütslage trifft offenbar auch auf die Wissenschaft zu; Es gibt nur sehr wenige Veröffentlichungen zu diesem Thema. Kein Wunder also, dass das Thema auch in der Schule kaum präsent ist, sehen wir vom obligatorischen Hinweis auf die bereits erwähnten römischen Ziffern ab. Es ist in etwa so, als starte man die Geschichte der Schrift mit dem Buchdruck. So kommt es, dass wir alle unser Leben an Zahlen ausrichten und uns gleichzeitig aber die Vorstellung fehlt, dass Zahlen eine relativ junge kulturelle Entwicklung sind – mehr noch, eine Entwicklung die bis vor wenigen Jahrzehnten noch angedauert hat und es in gewisser Hinsicht noch tut.
Erstaunlich einheitlich
Mit Hinblick auf das, was wir zur Geschichte der Zahlen in Erfahrung bringen können, ist es sehr erstaunlich, dass die Menschheit aus den ehemals sehr unterschiedlichen Ansätzen ein weltweit einheitliches System zur Verwendung von Zahlen etabliert hat; Unser Zehnersystem und die arabischen Ziffern. Und, wie so häufig beim Thema Zahl, lässt sich auch hier Ursache und Wirkung kaum trennen: Die Macht der Zahlen hat zum einheitlichen System beigetragen, in der Verwendung hat dies die Ausbreitung und Nutzung der Zahlen weiter verstärkt.
Schlaglichter auf die Geschichte der Zahlen
Zählsteine – Als es für Zahlen noch keine Worte gab